Bewegung hat nicht nur präventive Effekte auf die Morbidität und Mortalität. Das war die Hauptbotschaft eines Symposiums zur Sportmedizin, daß bei vielen Erkrankungen der positive Effekt von Bewegung bessere Effekte zeigt als die Einnahme von Medikamenten. Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) war dieser Effekt sogar höher als der von Stents..
„Für körperliche Aktivität gibt es, vergleichbar mit medikamentösen Therapien, eine Indikation, Empfehlungen zur Dosierung, eine Dosis-Wirkungs-Beziehung und in wenigen Fällen auch Kontraindikationen”, sagte der Sportmediziner Herbert Löllgen, Remscheid, ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention.
Vier aktuelle Metaanalysen mit circa 800.000 Teilnehmern zeigten folgende Ergebnisse bei Patienten mit Durchblutungsstörungen:
Senkung der allgemeinen Sterblichkeit durch regelmäßige körperliche Aktivität
um 30 bis 40 Prozent
Senkung der kardialen Sterblichkeit
um 33 Prozent.
Verbesserung der Gehstrecke durch 3 bis 5 Mal pro Woche Laufbandtraining bei pAVK nach 3-12 Monaten
um 66 bis 78 Prozent, verglichen mit einer Kontrollgruppe.
Eine im Jahr davor publizierte Studie hat belegt, daß das Gehtraining bei Patienten mit pAVK effektiver sei als Dilatation und Stents.
doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.111.075770
Bei Patienten mit Diabetes mellitus reduzierte Bewegung die Mortalität
um 40 Prozent,
DOI: 10.1001/archinternmed.2012.3130
Senkung von Schwangerschaftsdiabetes und Präeklampsien durch Bewegung
um 51 Prozent
„Für viele chronische Erkrankungen ist körperliche Aktivität das „Medikament” erster Wahl”, Sehr gute Evidenzen gebe es außer für pAVK und Diabetes auch für Herzinsuffizienz und koronare Herzerkrankung, COPD und Malignome wie Kolon- und Mammakarzinom.
Dr. med. Wolf Funfack