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Hypoglykämie

Was ist Hypoglykämie?

Als Hypoglykämie bezeichnet man eine Unterzuckerung, wobei der Blutzuckerspiegel, beziehungsweise Glucosespiegel, unter 60mg/dl (Deziliter = 10 Liter ), oder aber bei Kindern unter 45mg/dl absinkt. Der Fachbegriff Hypoglykämie leitet sich aus dem Griechischen ab (hypo, zu deutsch „unter”, „glyco, zu deutsch „süß” und ämie, zu deutsch „Blut”).

Man unterscheidet zwischen der Nüchternhypoglykämie, welche in nüchternem Zustand auftritt und der postprandialen Hypoglykämie, die nach Aufnahme kohlenhydrathaltiger Nahrung auftritt. Hypoglykämien sind meist im Zusammenhang mit Diabetes aufzufinden.

Was passiert bei Hypoglykämie?

Eine Hypoglykämie ist Ausdruck eines Ungleichgewichts zwischen der Glucoseaufnahme durch die Leber und der Glucoseabgabe durch die Organe; man spricht von einer Störung der Blutzucker – Homöostase, der körpereigenen Blutzucker – Regulierung. Dies geschieht häufig sehr plötzlich. Was genau bei einer Hypoglykämie passiert, ist abhängig von den Faktoren, die sie verursacht haben.

Was sind die Ursachen für eine Hypoglykämie?

Hypoglykämie tritt am häufigsten bei Diabetikern im Zusammenhang mit ihrer Medikation auf. Gründe können beispielsweise eine Überdosis an Insulin oder anderen Antidiabetika sein. Oft kommt es im Zusammenspiel mit anderen Faktoren zu einer Hypoglykämie: beispielsweise, wenn man zu wenig Nahrung im allgemeinen oder aber zu wenig Kohlenhydraten zu sich nimmt, wenn man bei gleichbleibender Insulindosis mehr Bewegung oder Sport betreibt, wenn man Alkohol konsumiert, doch auch bei einem zu großen zeitlichen Abstand zwischen der Insulinzufuhr und der Nahrungsaufnahme, bei Verlust von Glucose durch Erbrechen oder Durchfall, oder durch Wirkstoffe der Sulfonylharnstoffe.

Hypoglykämie muss jedoch nicht immer im Zusammenhang mit Diabetes auftreten. Sie kann auch Folge von großer körperlicher Belastung zum Beispiel durch (anhaltenden) Stress oder starke sportliche Betätigung sein. Ebenfalls kann sie nach Mahlzeiten auftreten, welche in erhöhter Dosis zu einer Ausschüttung von Insulin führen oder aber ein Mangel an Kohlenhydraten in der Ernährung. Auch funktionelle Störungen können Hypoglykämie auslösen, genauso wie eine Niereninsuffizienz, eine Schilddrüsenunterfunktion, eine eingeschränkte Leberfunktion und Alkoholkonsum. In manchen Fällen ist jedoch auch ein Insulinom, ein seltener Tumor der Bauchspeicheldrüse, welcher eine erhöhte Insulinproduktion verursacht.

Was sind die Symptome einer Hypoglykämie?

Die Symptome einer Hypoglykämie sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt und außerdem abhängig von ihrem Schweregrad. Im wesentlich unterteilt man die Symptome in drei Gruppen: die Symptome des autonomen Nervensystems und die Symptome des zentralnervösen Nervensystems (auch Neuroglykopenische Symptome genannt).

Symptome des autonomen Nervensystems werden durch eine erhöhte Adrenalinausschüttung verursacht und beinhalten Schwitzen, Zittern, Herzrasen, Herzklopfen, Blässe und Heißhunger. Vor allem letzterer gilt als stereotypes Anzeichen für eine Hypoglykämie. Darüber hinaus kann es zu Erbrechen, Übelkeit und erhöhter Nervosität kommen.

Symptome des zentralnervösen Nervensystems sind durch einen Glucosemangel im Zentralen Nervensystem bedingt. Sie beinhalten Kopfschmerzen, Benommenheit, Verwirrtheit, Reizbarkeit, Verstimmung, Sprach – und Sehstörungen, Abnahme der Konzentration und Probleme mit der Koordination. Bei weiter abnehmendem Blutzuckerspiegel (unter 40mg/dl) nimmt auch die Körperkontrolle ab: der Betroffene führt unkontrollierte Greifbewegungen durch oder fängt an, Grimassen zu ziehen. Es kann zu Krämpfen und Lähmungserscheinungen kommen, in schlimmen Fällen sogar zu Bewusstlosigkeit und Koma.

Häufig werden die autonomen Symptome nicht wahrgenommen; man spricht dann von Hypoglykämiewahrnehmungsstörungen. Sie können allerdings auch komplett fehlen, vor allem dann, wenn die Hypoglykämie sich erst langsam entwickelt. Treten dann die Symptome des zentralnervösen Nervensystems auf, kann es zum hypoglykämischen Schock kommen, welcher durch eine akute Störung des Nervensystems verursacht wird.

Die Gehirnzellen reagieren hochempfindlich auf Hypoglykämie – es kann zu Hirndurchblutungsstörungen und eingeschränkter Gehirnfunktion kommen. Kommt es häufiger zu einer Hypoglykämie, kann dies Schäden am Gehirn nach sich ziehen und in seltenen Fällen, bei häufigem Vorkommen und schwerem Ausmaß, auch den Tod des Betroffenen. Gefährlicher ist allerdings der mit Hypoglykämie eintretende Kontrollverlust, der zu Stürzen, Verkehrs – und Betriebsunfällen führen kann; Todesfälle im Zusammenhang mit Hypoglykämie sind also weitaus häufiger der Fall als Todesfälle, die direkt durch die Hypoglykämie ausgelöst werden.

Wie kann man Hypoglykämie vorbeugen?

Als Diabetiker sollten sie immer darauf achten, ihren Insulinspiegel im Gleichgewicht mit ihrer Ernährung und ihrer körperlichen Belastung zu halten. Dasselbe gilt allerdings auch für Nicht–Diabetiker, die häufiger mit Hypoglykämie zu kämpfen haben. Der Blutzuckerwert sollte regelmäßig, beispielsweise anhand von günstig erwerbbaren Geräten, kontrolliert werden. Auf eine regelmäßige und gesunde Ernährung sollte geachtet werden und im Falle einer Gefährdung immer eine Portion Traubenzucker mitgeführt werden.

Am wichtigsten ist jedoch eine ausführliche Untersuchung und Schulung durch einen Arzt, sowohl für den Betroffenen selbst als auch für seine Angehörigen. Denn es kann trotz guter Vorbeugung bei gefährdeten Personen immer wieder zu einer Hypoglykämie kommen und es ist von größter Bedeutung, im Ernstfall zu wissen, wie damit umzugehen ist.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Bei der Therapie, beziehungsweise der Behandlung von Hypoglykämie, gilt es immer zu unterscheiden zwischen einer akuten und einer langfristigen Behandlung.

Für die akute Therapie gilt: liegt der Blutzuckerwert unter 80mg/dl, so sollte einfach gegessen werden. Liegt er unter 60mg/dl, so sollte man stattdessen Traubenzucker zu sich nehmen und eine halbe Stunde später nochmals den Blutzuckerwert kontrollieren. Ist der Blutzuckerwert jedoch unter 50mg/dl gefallen, so handelt es sich um eine schwere Hypoglykämie, welche medizinisch behandelt werden muss: rufen sie umgehend einen Notarzt, nachdem sie im Falle von Bewusstlosigkeit erste Hilfe geleistet haben. Er kann intravenös Glucose verabreichen und dies ist die einzig sinnvolle Methode, dem Betroffenen jetzt noch zu helfen. Nach dieser Behandlung muss der Blutzuckerwert in kurzen Abständen über einen längeren Zeitraum immer wieder kontrolliert werden, um dem Arzt erforderliche Daten liefern zu können.

Eine langfristige Therapie beginnt immer mit einer intensiven und ausführlichen Aufklärung des Patienten und der Suche nach den Ursachen für die Hypoglykämie. Es gilt häufig, die Ernährung umzustellen: eine reichhaltige Zufuhr von Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren,wie man sie beispielsweise in Nüssen, Gemüse, Kartoffeln, Samen, Vollkorn findet. Außerdem sollte der Rhythmus der Nahrungsaufnahme so umgestellt werden, dass Mangelzustände kategorisch ausgeschlossen werden können. Auf Nahrungsmittel mit hohem glykämischem Index, als Nahrungsmittel, welche in erhöhtem Maße zur Ausschüttung von Insulin führen, sollte verzichtet werden, gegebenenfalls auch auf Alkohol, Koffein und Teein. Auf einen ausgewogenen Lebensstil, mit ausreichend Bewegung und Stressvermeidung sollte ebenso geachtet werden. Manchmal empfiehlt es sich auch, verstärkt auf die Einnahme von Spurenelementen und Mineralstoffen, wie Zink und Mangan, aber auch auf Vitamin B und C zu achten. In jedem Fall gilt: besprechen sie die Maßnahmen individuell mit ihrem Arzt. Manch eine Maßnahme kann zwar langfristig sinnvoll sein, kurzfristig aber genau die falsche Wahl darstellen.

Quellen:

http://www.diabetesinformationsdienst-muenchen.de/leben-mit-diabetes/im-notfall/hypoglykaemie/index.html

http://www.pflegewiki.de/wiki/Hypoglykämie

http://flexikon.doccheck.com/de/Hypoglykämie

http://www.migraeneinformation.de/molmain/main.php?docid=70

http://www.symptome.ch/wiki/Nahrungsbedingte_(postprandiale)_Hypoglykämie